Ein Junge namens Fil (*Name geändert) kam letztes Jahr zu mir. Er wusste ganz genau, wo seine Lernschwierigkeiten und Lernprobleme lagen. Denn das wissen die Kinder oft viel besser, aber wie gehen sie dann damit um? ... das wissen sie nicht und da hilft ihnen dann meine lerntherapeutische Unterstützung.

 

Es geht darum zu schauen, welche Fähigkeit braucht es denn, um mit einem Problem besser umgehen zu können. Nehmen wir einmal an, das Kind macht, wie Fil, immer wieder Flüchtigkeitsfehler bei Prüfungen, weil es zu schnell ist und weil es als erstes abgeben will. 

 

Zunächst sollte man wertzuschätzen, dass Schnelligkeit durchaus in vielen Situationen durchaus eine wichtige Funktion hat. Nur bei anspruchsvollen Rechenaufgaben kommt es dann zu eben immer wieder zu diesen kleinen, unbeabsichtigten Flüchtigkeitsfehlern. Nachdem wir wie zu Beginn das Problem der Flüchtigkeitsfehler erkannt haben, schaue ich gemeinsam mit dem Kind, welche Fähigkeit es denn selbst erlernen möchte, um dieses Problem zu überwinden.

 

„Ruhe und Gechillt-Sein“ hatte Fil für sich definiert, das brauche er in solchen Situationen wie bei vielen schriftlichen Rechenaufgaben hintereinander. Bisher hatte er sich immer als einer der Ersten hervorgetan, die fertig waren mit solchen Aufgaben und dann die Prüfung abgeben konnten.

 Also suchten wir ein für ihn ein Bild, das diese Fähigkeit ausdrückt. Der Geschmack von Heidelbeeren, sagte er mir, bedeute für ihn so etwas wie angenehme Entspannung. Ich glaube, er hat auch so einen Radiergummi, der entsprechend riecht. Und dann kam ihm das Faultier in den Sinn, ein gechilltes Tier. Also haben wir ein solches Bild generiert, das für ihn beides ausdrückt:

BILD

 

Damit er das auch ganzheitlich integrieren und fühlen kann, durfte er sich entsprechend hinsetzen, sich einfühlen und sich beim Einatmen auch noch diesen Blaubeergeruch vorstellen. Das hat schon ganz gut geklappt, und er versucht nun, in Zukunft bei Rechenaufgaben, die eine ruhige und entspannte Herangehensweise erfordern, weiter seine Fähigkeit, ruhig und entspannt zu sein, weiter auszubauen. Natürlich gibt es noch viele andere Strategien, um Flüchtigkeitsfehler bei Prüfungen zu vermeiden. Bei manchen Lernenden ist es die Ursache auch Prüfungsangst. Bei Fil war das nicht der Fall. Die Lerntherapie schaut ganz individuelle nach den Ursachen der Lernproblematik und bietet dann entsprechende Lösungen an.

 

Wichtig ist auch mit den Kindern zu besprechen, welchen Nutzen es hat, eine Fähigkeit einzusetzen. Für Fil war es besonders wichtig, gute Noten zu schreiben, das ist übrigens nicht bei allen Kindern so… 

Also weniger Flüchtigkeitsfehler zu machen und dadurch auch mal eine bessere Note zu bekommen, das ist für ihn ein klarer Nutzen :)

Lerntherapie erarbeitet mit den Kindern nachhaltig und individuell, was sie brauchen, um erfolgreicher zu lernen und Prüfungen zu bestehen!

 

Diese Idee, die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu stärken, stammt ursprünglich von Ben Furmann, einem finnischen Psychotherapeuten, den ich sehr schätze, und nicht nur, weil er am selben Tag Geburtstag hat wie ich.

 

Die Lernwerkstatt bietet Ihren Kindern Unterstützung beim Lernen.